Im September 2020 durfte ich mit meinem dreimonatigen Praktikum auf dem Auerlebnisgelände Schlossinsel im schlossORTH Nationalpark – Zentrum beginnen. Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem die Pflege und Betreuung des Gartens auf der Schlossinsel und die Präsentation sowie die Aufbereitung der sich dort befindlichen Stationen. Diese sollen den Gästen die Au und deren Pflanzen- und Tierwelt näherbringen. Daher gehörten ihre Pflege und Weiterentwicklung ebenfalls zu meinem Tätigkeitsbereich. Dabei durfte ich des Öfteren meine Kreativität unter Beweis stellen.
Auch handwerkliche Aufgaben stehen auf der Schlossinsel am Tagesprogramm. Da das für mich ehrlich gesagt am Beginn noch Neuland war, bin ich sehr dankbar dafür, dass man jederzeit jemanden des Teams fragen konnte, wenn man sich unsicher war. Weiters war ich auch für die Pflege der Tiere verantwortlich. Während Schlangen, Europäische Sumpfschildkröten und Hundsfische einmal in der Woche gefüttert wurden, war die Versorgung der Schafe immer in die Morgenroutine miteinbezogen. Auch mit der Haltung von Gottesanbeterinnen wurde ich während meines Praktikums vertraut gemacht. Während es auf der Schlossinsel ein Exemplar für die Gäste zu bestaunen gab, befanden sich auch im Labor am Jägergrund, wo sich der Bereich für Natur und Wissenschaft befindet, noch ein paar weitere Tiere in Terrarien. Um für die optimale Haltung zu sorgen, habe ich mich gründlich mit Mantis religiosa und deren Lebensweise auseinandergesetzt. Der Zufall erlaubte es mir sogar, die Jungtiere zu sehen. Aus dem schaumigen Gelege der Gottesanbeterinnen, der sogenannten Oothek, kam es nämlich zum Schlüpfen des Nachwuchses.
Auch der Kontakt mit den Besucherinnen und Besuchern der Schlossinsel hat mir viel Freude bereitet. Da ich sonst neben meinem Ökologiestudium Führungen im Naturpark Hochmoor Schrems mache, war es mir auch hier wichtig, mich genügend mit dem Thema Au und Nationalpark im Allgemeinen auseinanderzusetzen, um interessierten Gästen jederzeit ihre Fragen beantworten zu können. Da man sich auch immer Zeit zum Recherchieren nehmen durfte, konnte ich auch hierbei wieder viel Neues lernen.
Auf der Schlossinsel gibt es auch Führungen, die von Rangerinnen und Rangern gehalten werden. Dabei werden die Stationen auf dem Auerlebnisgelände vorgestellt und darauf folgt noch eine kleine Wanderung in den angrenzenden Wald. Gerne habe ich die Möglichkeit genutzt, daran teilzunehmen. Besonders viel Freude hat es mir gemacht, an einem Tag bei einer Bootsfahrt, die von einer Schulklasse gebucht wurde zu unterstützen.
Neben den Tätigkeiten auf der Schlossinsel gab es auch die Möglichkeit, den Nationalpark Donau-Auen kennenzulernen. Dazu gehörten Exkursionen in Haslau oder Schönau, die sehr spannend waren und bei denen ich viel über Auwälder und deren Fauna und Flora erfahren habe. Oft unterstützte ich auch die anderen Praktikanten bei ihren Aufgaben. Dabei wurde mein botanisches Wissen ziemlich erweitert, da wir zum Beispiel Baumpersönlichkeiten in Petronell erfasst oder uns mit dem Eschentriebsterben auseinandergesetzt haben. Aber auch die Tierwelt kam bei den Aufgaben nicht zu kurz. Beispielsweise durfte ich an einem Tag dabei helfen, für das Projekt Baumschläfer Nistkästen im Nationalpark zu installieren. Dabei erfuhr ich viel über die Familie der Bilche und war begeistert von diesen Tieren, von denen ich vorher noch kaum etwas wusste.
Das Praktikum im Nationalpark Donau-Auen war generell sehr abwechslungsreich und kaum ein Tag glich dem anderen. Dazu kommt, dass man zwar die Zeit, die man in der Natur verbringen darf, genießt, dabei aber gleichzeitig auch immer etwas lernt oder neue praktische Erfahrungen sammelt. Dadurch, dass es mir ermöglicht wurde, bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten dabei zu sein, bekam ich nicht nur die Gelegenheit, die Schlossinsel aktiv mitzugestalten, sondern auch die Aufgaben der Nationalparkverwaltung kennenzulernen. Dass ich auf eine wirklich schöne Praktikumszeit zurückblicken kann, liegt zusätzlich auch an den tollen Kolleginnen und Kollegen, die stets hilfsbereit waren und denen man jede Frage stellen konnte.
Katharina Liball
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen
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